Ich liebe Blumen und Pflanzen, manche sagen, ich hätte den grünen Daumen, was ich doch hier und da stark anzweifele.
Eines meines Lieblingsthemen sind die Mitbewohner des Gartens, wie Schnecken und Blattläuse. Da päppelt man mühsam ein paar Pflänzchen hoch oder gibt ein Vermögen für die Ausstattung des „grünen Wohnzimmers" aus, und dann? Oft hat man nur das Futter für ungebetene Gäste hergerichtet. Sicher, jedes Lebewesen hat so seine Existenzberechtigung, aber meine Blumen auch!
In einem Frühling hatte ich ein sehr schön gestaltetes Beet angelegt mit einer Umrandung aus Ringelblumen. Es sah wirklich zauberhaft aus und ich war richtig stolz auf mein Werk. Das legte sich schnell, als ich am nächsten Morgen davor stand. Über Nacht hatte sich das Ergebnis stundenlanger Bemühungen in ein abstraktes Kunstwerk aus Stielen und Stängeln verwandelt. Dazwischen saßen dekorativ ein paar Nacktschnecken, die mich höhnisch angrinsten und sich genüsslich das Mäulchen leckten!!
Also hörte ich mich um, was man gegen diese Plage tun kann. Meine Schwiegermutter war der Auffassung, dass diese gefräßigen Monster auch Lebewesen sind, denen man nichts tun darf: „Am Besten, du sammelst sie ein und setzt sie woanders wieder aus!" Kurz dachte ich darüber nach, sie einer meiner Lieblingsnachbarinnen als Findelkinder ins Beet zu setzen, aber so gemein bin ich ja auch wieder nicht.
Im Fachhandel gab es erprobte Mittel, auf denen stand, dass sie Schnecken anziehen, damit diese das Präparat aufnehmen und dann eliminiert werden. Schnecken anziehen? Dann kamen ja noch mehr als vorher, feierten eine Party in meinem Salat und ich bekam Ärger mit meiner Schwiema. Das war also auch nicht das Wahre……
Ein Nachbar empfahl mir das ultimative Mittel: Man wickele um jedes Pflanzgefäss doppelseitiges Klebeband und spicke die Außenseite mit Reißzwecken. Schon kommt da keine Schnecke mehr hoch! Leider fehlte mir dazu die Zeit und Geduld und meinen Beeten war damit auch nicht geholfen.
Dann gibt es noch die Methode, eine bestimmte Entenart als Untermieter aufzunehmen, deren Aufgabe es ist, Schnecken als Leckerbissen zu verzehren. Das ist bestimmt sehr nett, wenn da so ein Entenpärchen schnatternd durch unseren Garten watschelt und es sich gut gehen lässt, aber ich habe so meine Befürchtungen, ob nicht mein Hund die Enten wiederum als Leckerbissen ansieht und ich habe folgendes Szenario vor mir: Enten jagen Schnecken, Hund jagt Enten und ich jage Hund, was für die Nachbarn bestimmt sehr amüsant wäre und mir einen gewissen Bekanntheitsgrad bescheren würde. Aber darauf verzichte ich dann doch lieber.
Im Radio kam vor ein paar Tagen ein informativer Bericht, dass wir in diesem Jahr mit einer Invasion von Schnecken und Mücken rechnen müssen. Im Moment lebe ich nach der Vogel-Strauß-Methode und stecke den Kopf in den Sand, noch habe ich keine Schnecke gesichtet (geht ja auch nicht, die Biester leben nicht im Sand) und hoffe, das bleibt auch so. Dafür habe ich an meinen Rosen Blattläuse gesichtet!
Aber – falls jemand Tipps hat und sie auch noch verraten würde – würde ich mich sehr darüber freuen!
Eure Sylvia